Freitag, 15. Juli

Juchu, ich habe heute die Inaussichtstellung für das Projekt bekommen! Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet, da die Entscheidung bereits vor zwei Wochen fallen sollte. Aber nun hat die Jury verspätet am 13. getagt - und meine Bewerbung befürwortet!

Wenn man so einen Antrag schreibt, schwankt man eigentlich die ganze Zeit zwischen zwei sehr widerstreitenden Antrieben. Da ist einerseits der Vorsatz, sich bloß nicht zu viel zu erwarten, um am Ende nicht enttäuscht zu werden. Eine bewusste Abgeklärtheit und innere Distanz. Denn wer weiß, wie viele andere sich ebenfalls an der Ausschreibung beteiligen. Da ist doch eine Absage mehr als wahrscheinlich! Also muss ich vorbereitet sein und darf die Ablehnung nicht als Niederlage empfinden. Und erst recht darf sie mich nicht dazu bringen, an mir selbst und meinen Fähigkeiten zu zweifeln. Nein, ich probiere es einfach und mache im Rahmen meiner Möglichkeiten mit, damit ich hinterher immerhin sagen kann, ich habe es wenigstens versucht. Letztlich kann ich doch nur gewinnen. Zumindest an Routine. Allein durch das Formulieren des Konzepts nehme ich etwas für mich mit, weil ich dazulerne - und dann beim nächsten Mal erheblich weiter bin. Ich habe schlichtweg nichts zu verlieren, im Gegenteil. Ich betrachte es sportlich. Teilnahme zählt ...

Und während ich mich mit solcherlei rationalen Mantras immer wieder in Gelassenheit geübt habe, schwappte auf der anderen Seite regelmäßig die naive Hoffnung hoch, es könne durchaus auch anders kommen! Der kindliche Glaube an das Glück, das tagträumerische Was-wäre-wenn-Gedankenspiel, die Phantasterei, ich möge zu den Auserwählten gehören … Ja, das nennt man wohl den Kampf zwischen Verstand und Gefühl ;)

Aber gerade, weil ich letztlich immer vom negativen Fall ausgegangen bin und mich nie hineingesteigert habe in die Gewinnoption, bin ich jetzt umso geplätteter und euphorischer! Ich habe es geschafft! Ich kann loslegen.

Das heißt indes auch, dass der schwierigere Teil des Weges natürlich noch vor mir liegt. Alles, was ich mir bislang leichthin theoretisch und irgendwie sehr vage und allgemein vorgestellt habe, soll ich in den nächsten 4 Monaten Schritt für Schritt real umsetzen. Es wird somit konkret - und bitterbitterernst! Es gibt kein Zurück.

Wie soll (m)eine digitale Ausstellung aussehen?